Der Aztec Code ist in der ISO Norm ISO/IEC 24778 spezifiziert. Er wird z.B. auf den Fahrkarten der Deutschen Bahn AG benutzt. Des weiteren findet sich der Code auf dem Display eines Smartphones, wenn dieses zum Einsteigen bei den verschiedenen Fluggesellschaften anstelle von einer gedruckten Bordkarte benutzt wird. Ein Paketdienst benutzt den Aztec Code auf seinen Paketaufklebern. Hin und wieder findet sich der Aztec Code auf auf Coupons im Einzelhandel zum Sammeln von Punkten oder zur Inanspruchnahme von Rabatten. Der Verbreitungsgrad ist im Vergleich zum Data Matrix und QR-Code aber eher gering. Technisch gesehen hat der Aztec Code den Vorteil, dass keine Ruhezone notwendig ist, da die Suchmuster in der Codemitte liegen. Des weiteren ist die Fehlerkorrektur zwischen 5 und 95 % skalierbar. Das bietet weder der DataMatrix noch der QR-Code an.
Apps in Smartphones unterstützen den Aztec Code relativ schlecht.
Der folgende Code kodiert die URL
Das Suchmuster (Finder Pattern) des Codes ist in der Mitte angeordnet. In der Mitte ist ein Punkt der von konzentrischen Quadraten umgeben ist. Wieviele Quadrate es sind, hängt von der Codegröße ab.
Am den vier äußeren Ecken des Suchmusters (nicht des Symboles) befinden sich Orientierungsmuster (Orientation pattern). Diese sind jeweils 3 Matrixzellen groß.
Dazu kommt das Referenzgitter (reference grid). Es handelt sich dabei um Linien die alternierend schwarze und weiße Matrixzellen aufeinander folgen lassen (wie ein stark verschmälerter Zebrastreifen). Die Linien sind Waagerecht und senkrecht angeordnet und gehen von dem Suchmuster in der Mitte bis zum Symbolrand.
Diese grundsätzlichen Konzepte der festen Muster ähneln den der anderen 2D-Codes.
Außen am Suchmuster ist die Modusinformation (Mode Message) kodiert. Diese Information beinhalltet die Anzahl der Datenebenen sowie die Anzahl der Codewörter pro Datenebene. Die Anzahl der Fehlerkorrekturwörter ergibt sich dabei aus der Kapazität des Symbols abzüglich der Anzahl der Datencodewörter.
Die Datencodewörter variieren in der Größe von 6 bit bis 12bit.
Es gibt 36 unterschiedliche Symbolversionen. Die Anzahl der unterschiedlichen Datenlayer beträgt 32.
Der Aztec Code kann verkettet werden (Structured Append). Es gibt einen Modus für die Scannerprogrammierung und einen ECI Modus. Das FNC1 Zeichen gibt es als Indikator für die Nutzung der GS1 Datenstrukturen. Eine andere Variante des FNC 1 Zeichen entspricht dem Modus FNC1 an der zweiten Position beim QR-Code und DataMatrix der andere Strukturen anzeigt die durch AIM definiert sind.
Eine komprimierte Kodierung von nur Zahlen oder einer reinen alphanumerischen Kodierung ist nicht vorgesehen. Die Interpretation der kodierten Information soll nach ISO 646 für die Werte von 0 - 127 erfolgend. Für die Werte von 128 bis 255 wird die Norm ISO/IEC 8859-1 Interpretation benutzt.
Eine Besonderheit sind die Aztec Runen (Aztec Runes). Es handelt sich dabei um 256 kleine Symbole, die jeweils eine Matrixgröße von 11 x 11 Matrixzellen haben. Diese Symbole haben eine feste Kapazität von 7 Codewörtern mit je 4 bit. 2 Codewörter sind für die Anwenderdaten vorgesehen und die restlichen 5 dienen zur Fehlerkorrektur.
Die Anzahl der 256 unterschiedlichen Runen ergibt sich einfach aus der Kapazität von 8 Datenbits pro Symbol. Damit lassen sich genau 256 unterschiedliche Werte kodieren.
Steckbrief:
Kleinste Matrix 15x15, 6 Bytes, 12 a/n Zeichen, 13 Ziffern
Größte Matrix 151x151, 1914 Bytes, 3067 a/n Zeichen, 3832 Ziffern
Den Aztec Code gibt es nur in quadratischer Form
Eine Ruhezone außen ist nicht erforderlich, weil das Suchmuster (Finder Pattern) innen liegt
Die Fehlerkorrektur (nach Reed Solomon) ist variabel zwischen 5% und 95 des Datenvolumens. Empfohlen wird 23%.
Die Leserichtung ist omnidirektional
Inverse und spiegelbildliche Symbole sind erlaubt
Mehrere Symbole können verkettet werden