EAN/UPC-Code
Der Code EAN Code ist eine Codeart mit vier unterschiedlichen Strich- und LĂŒckenbreiten. In Japan wird der Code auch JAN Code bezeichnet. Der Code kann nur die Ziffern von 0 bis 9 kodieren. Der Code beginnt mit einem Startzeichen und endet mit einem Stoppzeichen. Als Besonderheit befindet sich in der Mitte des Codes ein Trennzeichen. Das Startzeichen wie auch das Stoppzeichen besteht aus zwei Strichen und einer dazwischenliegend LĂŒcke. Die Breite der Start- und Stoppzeichen betrĂ€gt immer 3 Module. Eine Zeichensatzauswahl wie beim Code 128 existiert nicht. Trotzdem findet sich in der Norm die ZeichensĂ€tze A, B und C. Im Gegensatz zum Code 128 bei dem immer dasselbe Codewort unterschiedlich interpretiert wird, hat hier jeder Zeichensatz jeweils einen eigenen Satz von 10 verschiedenen Codewörtern. Der Sinn dieser ZeichensĂ€tze ist nicht mehr verschiedene Zeichen kodieren zu können sondern um einen symetrischen Aufbau um das Trennzeichen in der Mitte des Code zu erzielen. Damit wird eine lageunabhĂ€ngige, unidirektionale LesefĂ€higkeit erzielt, da jede CodehĂ€lfte fĂŒr sich alleine gelesen werden kann. Der Scanner kann beide HĂ€lften aufgrund der erkannten ZeichensĂ€tze richtig zuordnen und damit den richtigen Codeinhalt dekodieren.
Der EAN Code weist eine zusÀtzliche Besonderheit in Bezug auf die ZeichensÀtze auf. Bei anderen Codearten existiert so etwas nicht. Es handelt sich dabei darum, wie die ZeichensÀtze A und B eingesetzt werden. Beide ZeichensÀtze kodieren lediglich die Ziffern von 0 bis 9 in einem unterschiedlichen Muster. Wenn diese beiden ZeichensÀtze benutzt werden dann ergibt das daraus entstehende Muster eine zusÀtzlich kodierte Ziffer. In der Tabelle wird diese zusÀtzliche Ziffer als 13. Ziffer gezeigt,
13. Ziffer | 12 | 11 | 10 | 9 | 8 | 7 | Codeart |
---|---|---|---|---|---|---|---|
0 | A | A | A | A | A | A | UPC-A |
1 | A | A | B | A | B | B | EAN-13 |
2 | A | A | B | B | A | B | EAN-13 |
3 | A | A | B | B | B | A | EAN-13 |
4 | A | B | A | A | B | B | EAN-13 |
5 | A | B | B | A | A | B | EAN-13 |
6 | A | B | B | B | A | A | EAN-13 |
7 | A | B | A | B | A | B | EAN-13 |
8 | A | B | A | B | B | A | EAN-13 |
9 | A | B | B | A | B | A | EAN-13 |
Wenn kein Zeichensatzwechsel benutzt wird (also nur Zeichensatz A erscheint), dann hat die 13. Stelle den Wert 0. In diesem Fall wird der Code UPC-A genannt. Die 13. Stelle wird ein Scanner nicht mitsenden. Die meisten Scanner lassen sich aber so konfigurieren, dass ein UPC-A Code auch 13-stellig dekodiert werden kann.
ACHTUNG : Zeichensatz D wird bisher nicht benutzt und und ist in der Norm des EAN Codes nicht spezifziert.
14. Ziffer | 6 | 5 | 4 | 3 | 2 | 1 |
---|---|---|---|---|---|---|
0 | C | C | C | C | C | C |
1 | C | C | D | C | D | D |
2 | C | C | D | D | C | D |
3 | C | C | D | D | D | C |
4 | C | D | C | C | D | D |
5 | C | D | D | C | C | D |
6 | C | D | D | D | C | C |
7 | C | D | C | D | C | D |
8 | C | D | C | D | D | C |
9 | C | D | D | C | D | C |
Eine weitere Besonderheit ist die Ăhnlichkeit der Ziffer 1 und 7 und der Ziffer 2 und 8. Im professionellen Druck der EAN Codes werden zur besseren Unterscheidbarkeit dieser PĂ€rchen die Striche und LĂŒcken jeweils entgegengesetzt um 1/13 Modul in der Breite verĂ€ndert. Darstellbar ist dies nur mit hochauflösendem Design im professionellen Druck. Wenn niedrig auflösende Drucksysteme (z.B. Thermotransfer von 200 bis 600 dpi) benutzt werden, dann ist die kleinste PunktgröĂe dieser Drucksystem meistens gröĂer als 1/13 Modul. Daher verzichtet man bei diesen Drucksystemen auf diese Besonderheit.
Die kodierte Nummer im EAN Code ist beliebig wĂ€hlbar. Davon ist aber abzuraten. In fast allen FĂ€llen kodiert der EAN Code eine GTIN (Global Trade Item Number). Die Nutzung des Codes fĂŒr eigene, beliebige Nummern birgt daher ein sehr groĂes Fehlerrisiko.
Der EAN Code und die darin enthaltene Nummer wird oft gleichgesetzt. Das ist falsch. Der Code ist ein optisch lesbarer DatentrĂ€ger. Die enthaltene Nummer ist meistens eine GTIN. Die GTIN ist aber nicht an den EAN Code als DatentrĂ€ger gebunden sondern kann per EDI ĂŒbertragen werden, in einem RFID Chip kodiert werden oder in einem GS1 DataMatrix oder GS1-128 kodiert werden. Wenn eine GTIN in einem GS1-128, GS1 DataMatrix, ITF-14 oder GS1 Databar kodiert wird ist die Nummer immer 14-stellig. 13 Stellen davon bilden die GTIN. Die 14. Stelle ist das "Indicator Digit". Diese 14. Stelle wir je nach lokalen Spezifikation mit unterschiedlichen Bedeutungen benutzt. Lediglich das Indicator Digit mit dem Wert 0, das eine reine GTIN anzeigt wird fast ĂŒberall im gleichem Sinn benutzt.
Die GTIN ist kostenpflichtig. Anhand der ersten Stellen kann man erkennen welche GS1 Organisation die GTIN verkauft hat und verwaltet. Aus der GTIN lÀsst sich nie ableiten aus welchen Land ein Produkt stammt und wo es produziert wurde. Es lÀsst sich nur ableiten bei welcher lokalen GS1 Organisation der jeweilige Hersteller Kunde ist.
Die folgende Liste zeigt auf welcher Nummernkreis den einzelnen lokalen GS1 Organisation zugeordnet wurde.
GS1 PrÀfix Liste
EAN-13 Codebeispiel,
Symbolbreite 113 Module
Diese EAN Code Grafik ist so gestaltet, dass ein Modul genau vier Bildpixel groĂ ist. Damit ist ein pixelgenaues Codebild entstanden, dass jederzeit ganzzahlig gröĂer skaliert werden kann ohne an Genauigkeit zu verlieren.
Die Breite der Ruhezone mit jeweils 11 Modulen links und 7 Modulen rechts ist durch den oben und unten stehenden waagerechten Strich angezeigt. Die Datenzeichen sowie das Start- und Stoppzeichen sind durch alternierende waagerechte Striche ĂŒber den Code markiert worden. Jeder rotbraune bzw. gelbe waagerechte Strich markiert genau ein Codewort. Die grĂŒnen waagerechten Striche markieren das Start-, Stopp- und Trennzeichen. Das alternierende rot / blaue Zebra-Streifenmuster am oberen Coderand zeigt das Modulraster an.
EAN-13 mit 2-stelligen ADD-ON, Symbolbreite 138 Module
EAN-13 mit 5-stelligen ADD-ON, Symbolbreite 165 Module
EAN-8, Symbolbreite 81 Module
Die Norm sieht bei einem EAN-8 Code keine Add-On Symbole vor. Es wird aber trotzdem hin und wieder zusammen mit den EAN-8 Code benutzt. In der Anwendung ist in solchen FĂ€llen immer vor dem Einsatz eines EAN-8 Codes mit ADD-On zu prĂŒfen ob die Scanner den Code mit Add-ON dekodieren und die dahinter liegenden Anwendung mit den dekodierten Daten umgehen kann.
UPC-A, Symbolbreite 113 Module
UPC-A mit 5-stelligen ADD-ON, Symbolbreite 165 Module
UPC-A mit 2-stelligen ADD-ON, Symbolbreite 138 Module
UPC-E, Symbolbreite 67 Module
UPC-E mit 2 stelligen ADD-ON, Symbolbreite 92 Module
UPC-E mit 5-stelligen ADD-ON, Symbolbreite 119 Module
UPC-E Codes und UPC-A Codes werden ĂŒberwiegend nur in Nordamerika eingesetzt. In einigen FĂ€llen sieht man Verpackungen die mit einem UPC-A und einen EAN-13 Code bedruckt werden. Beide Codes tragen normalerweise je eine eindeutige GTIN. Verschiedene Artikelnummer fĂŒr ein Produkt sind sinnlos und ein UPC-A Code lĂ€sst sich ĂŒberall 13-stellig dekodieren und liefert dann auch weltweit eine eindeutige GTIN.
Codeaufbau
Ein Codewort des EAN Codes umfasst immer 2 Striche und 2 LĂŒcken. Das Codewort beginnt mit einem Strich im Zeichensatz C und hört mit einer LĂŒcke auf. Im Zeichensatz A und B ist es umgekehrt, Jedes Codewort beginnt mit einer LĂŒcke. Das jeweils folgende Codewort beginnt wieder je nach Zeichensatz mit einem Strich bzw. einer LĂŒcke. Eine TrennlĂŒcke wir bei dem Code 39 ist daher bei dem EAN Code nicht erforderlich.
Ein Codewort besteht immer aus 7 Modulen. Das Start und Stoppzeichen umfasst je 3 Module. Das Trennzeichen besteht aus 5 Modulen
Links und rechts des Strichcodes muss ein heller Bereich frei bleiben. Man bezeichnet diesen hellen Bereich als Ruhezone oder Hellfeld (bzw. EN - quiet zone or light margin). Die Mindestbreite des Hellfeldes ist eine relative Angabe in Bezug auf die Idealbreite eines dĂŒnnen Striches (Modulbreite). Mindestens 11 x der Breite des schmalen Striches muss links von dem Code frei bleiben (rechts 7). In der Planungs- bzw. Designphase sollte immer eine Plustoleranz fĂŒr die Ruhezonen eingeplant werden damit Druck- und Positionstoleranzen die Ruhezonen nicht zu schmal werden lassen.
Code | links | mitte | rechts | Bemerkung |
---|---|---|---|---|
EAN-8 | 7x | - | 7x | ADD-On nicht vorgesehen |
EAN-13 | 11x | - | 7x | - |
UPC-A | 9x | - | 9x | - |
UPC-E | 9x | - | 7x | - |
EAN-13 + ADD-ON | 11x | 7x -12x | 5x | gilt fĂŒr 2 und 5 stelliges ADD-ON |
UPC-A + ADD-ON | 9x | 9x-12x | 5x | gilt fĂŒr 2 und 5 stelliges ADD-ON |
UPC-E + ADD-ON | 9X | 7x-12x | 5x | gilt fĂŒr 2 und 5 stelliges ADD-ON |
Der EAN Code muss eine PrĂŒfziffer beinhalten. Diese wird nach dem Modulo 10 Verfahren berechnet. Die Werte der Codewörter werden zur PrĂŒfziffernberechnung multipliziert. Der Multiplikator gewichtet das Codewort. Die Wert des Multiplikors ist an jeder Stelle anders.
Der EAN Code ist in der ISO/IEC 15420 normiert. Die Ă€lteren Normen EN 797 und ANSI/UCC1 sind zurĂŒckgezogen worden.
Die Zeichensatztabelle ist als Datei abrufbar.
Zeichensatztabelle EAN Code PDF-Format
Zeichensatztabelle EAN Code LibreOffice ODT Format
Den EAN Code gibt es nur mit festen LĂ€ngen (8, 12, 13 Stellen und 2 bzw. 5 Stellige Addons). Zu kurzes Lesen fĂŒhrt daher immer zu ungĂŒltigen Ergebnissen, da keine andere LĂ€nge als die genannten möglich sind. Eine solche fixierte LĂ€nge ist eine Besonderheit. Alle anderen typischen Codearten sind lĂ€ngenvariabel.Alle Jahre wieder wird behauptet, dass die Zahl 666 implizit immer im EAN Code enthalten ist. Wie dies technisch zu verstehen ist, ist in dieser Datei (odt oder pdf) beschrieben. WeiterfĂŒhrende Information sind im Internet u.a. bei Wikipedia zu finden.Steckbrief:KapazitĂ€t 8 , 12 oder 13 Ziffern (+ 2 oder 5 stellige Addons), keine a/n, Byte oder weitere Kodiermöglichkeit
MindestmodulgröĂe : 0,264mm, Max.: 0,66mm
PrĂŒfziffer: Modulo 10 (muss)
Ruhezone : Asysmerisch/Symetrisch
Aufbau unterstĂŒtzt omnidirektionale Lesbarkeit (bei ausreichender Codehöhe)
4 Strichbreiten Symbologie
Codeinhalt: Ăblicherweise eine GTIN, die im System der Organisation GS1 erstellt wird. Dies ist keine zwingende Vorgabe aber es ist zu empfehlen, weil es sonst sehr leicht zu Verwechselungen kommen kann.